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Bildergalerie - 2010-03-23 Rom-Marathonreise

(Bericht Heinz-Jürgen Tjaden)
Rom die Erlebnisreise Organisation & Planung der Reise:
Heinz-Jürgen Tjaden

Rom Marathonreisebericht
Wer sich die Stadt Rom in allen Einzelheiten ansehen möchte, sollte mindestens eine Woche einplanen, denn es gibt so vieles zu entdecken. An jeder Ecke sind Ausgrabungen freigelegt, die Gebäude beinhalten interessante Museen und auch die vielen Parks und Plätze laden zum Verweilen ein. Wir hatten leider nur ein paar Tage zur Verfügung, packten aber das Wichtigste und Interessanteste mit ein. Und man kann ja auch mal wiederkommen ...

Am späten Vormittag in Rom angekommen, machten wir auch gleich mal einen kleinen Stadtrundgang. Überhaupt waren wir alle Tage viel auf den Beinen. Doch begleitet mit schönem und warmen Wetter hat es auch sehr viel Spaß gemacht.

Kolosseum

Das Amphitheater war Jahrhunderte lang eine Stätte grausamre Gladiatorenspiele und anderer blutiger Volksbelustigungen. Später diente es als Steinbruch für die Bauten des Mittelalters. Die Anlage, die rund 50.000 Zuschauer fasste, war mit einer Höhe von 50m und einem Durchmesser von zwischen 156 und 188 m das größte Theater der römischen Welt.

Das Innere des Kolosseums ist inzwischen wie ein Bauskelett entblößt: Im Untergrund sieht man die Zweckräume, Käfige und vieles mehr. Rundherum befinden sich die einzelnen Ränge.

Gleich neben dem Kolosseum steht der Konstantinbogen. Ein Denkmal aus der Spätantike. Dieser dreitorige Triumphbogen wurde aus Anlass des Sieges Kaiser Konstantins im Jahre 312 errichtet.

Auf dem Gelände rund um das Kolosseum ist zu jeder Zeit viel los. Hier trifft man auf einige Busgruppen, Einheimische verdienen sich Geld mit ihren Römer-Fotos und in den Wiesen wird ein Schläfchen gehalten.
Piazza Venezia
Dieser Platz liegt ziemlich genau in der Mitte Roms und ist einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte der Stadt. Im Süden wird er überragt vom Vittoriano. Dieses Monument wurde für König Vittorio Emanuele II errichtet und gilt auch als Denkmal für die Unbekannten Soldaten.

Fontana di Trevi
Der Brunnen ist nicht nur mehr eine Sehenswürdigkeit, sondern vielmehr ein Kultplatz. Lt. Aberglaube muss man eine Münze rückwärts über die linke Schulter in den Brunnen werfen – und eine Rückkehr nach Rom ist gesichert. Der Brunnen ist ca. 200 Jahre alt und zeigt Neptun, der unter einem Triumphbogen auf einem Muschelwagen steht – von Seepferdchen und Tritonen gezogen. Der Brunnen ist ein wahres Meisterwerk und herrlich anzusehen.
Spanische Treppe
Die Spanische Treppe ist eines der Wahrzeichen von Rom und der beliebteste Platz der Einheimischen. Die Treppe ist gewaltig, am Ende steht die Kirche S. Trinità di Monti mit den Blumenständen, dem Brunnen und dem Obelisken. Am Fuße der Treppe öffnet sich die Piazza de Spagna, gegenüber die teure Mode-Straße Via Condotti.

Pantheon
Das Pantheon ist ein Rundbau mit einem großen Pronaos (einer Vorhalle) von 16 rosa und grauen Granitsäulen. Die Kuppel entspricht der Hälfte einer Kugel vom Durchmesser 43,30 m. Das Licht fällt allein durch die 9 m breite Öffnung im Zenith, weshalb sie lange Zeit als Sonnenuhr diente. Im Inneren sind div. Statuen und – zur Weihnachtszeit – eine Krippe zu sehen.

Vatikan
Der Vatikan ist der kleinste Staat der Welt, dem es an nichts fehlt.Nachdem wir am Vortag schon einmal dort waren und eine riesige Schlange vor den Toren der Kirche stand, entschieden wir uns, am nächsten Tag noch einmal wieder zu kommen. (Seit den Anschlägen vom 11. September werden hier div. Vorsichtsmaßnahmen getroffen und jede Person einzeln abgetastet!)
Die Peterskirche ist die schönste Kirche Roms und die größte des Christentums. Das Innere ist riesig und prächtig gestaltet. Ein Muss ist der Aufstieg auf die Kuppel. Die Benutzung des Lifts ist nicht erforderlich, da der damit "gesparte" Weg nur aus wenigen Treppen besteht, die leicht zu bewältigen sind. Interessant ist dann aber der Rest des Weges, denn der Aufstieg ist steil und z. T. kann man sich nur gebückt vorwärts bewegen. Zwischendrin hat man die Möglichkeit, auf dem Dach spazieren zu gehen oder in das Innere der Kirche zu sehen. Doch unvergleichlich ist der Blick von der Kuppel auf den Petersplatz und darüber hinaus!Steht man erst einmal auf der Kuppel und blickt man in den Vatikan-Staat hinein, sieht man, was es dort alles gibt: eine eigene Eisenbahn mit eigenem Bahnhof, eine eigene Tankstelle, viele schöne Wohnhäuser, ein Hubschrauberlandeplatz und vieles mehr. Am Petersplatz gibt es sogar ein eigenes Postamt und die Post soll von hier aus etwas schneller als üblich bearbeitet werden (einen Versuch haben wir gestartet – konnten aber keinen Unterschied feststellen – dauerte genau so lange). Sogar eine eigene Währung hat der Vatikan. Zwar wurden zum Zeitpunkt der Euro-Umstellung auch vatikanische Euromünzen geprägt, die aber schnellstens von den Händlern eingezogen und zu horrenden Preisen an die Sammler verkauft wurden. Keine einzige Münze ging in Umlauf. Neue Euro-Münzen werden nicht mehr geprägt; zumindest nicht in naher Zukunft.

Engelsburg
Ursprünglich als Grabmahl für den Kaiser gedacht, verwandelte sich die Engelsburg in eine Festung und anschließend in einen Kerker. Seit einigen Jahren dient sie als Museum.
Das Gebäude ist riesig und der Blick von den einzelnen Fenstern und von den Terrassen herrlich. Die Brücke Ponte Sant'Angelo (Engelsbrücke - siehe Foto) ist geschmückt mit verschiedenen Engelsfiguren, was die Brücke zu einer der schönsten Roms macht.

San Paolo fuori le Mura
Diese Kirche war bis zum Neubau der Peterskirche nicht nur die größte, sondern auch die schönste Kirche Roms; reich mit Mosaiken und Malereien geschmückt. 1823 brannte die Kirche größtenteils ab, wurde aber wieder rekonstruiert. Vom Brand verschont blieb der prächtige Kreuzgang mit cosmatisch geschmückten Doppelsäulen, jede anders geformt. Der Garten ist richtig schön angelegt mit vielen Rosen und Hecken. Im Inneren der Kirche sind Porträts aller bisherigen amtierenden Päpste zu sehen – im Moment gibt es noch Platz für ca. 15 weitere Päpste. Wenn der letzte Platz gefüllt ist – so heißt es der Legende nach – geht die Welt unter.
Forum Romanum
Das Forum ist heute ein archäologischer Park mit Ruinen aller Epochen des römischen Imperiums. Ein Spaziergang durch den Park ist sehr schön, da man ständig Neues entdeckt.
Circus Maximus
Der Circus Maximus war die größte öffentliche Vergnügungsanlage des römischen Reiches. Hier fanden einige Theateraufführungen statt und zur Zeit der Wagenrennen war der Park viel besucht. Ein schönes Gelände, da hier das Grün noch richtig saftig ist und die immer wieder auftauchenden Ruinen toll wirken.


Sonstiges

Neben den vielen Besichtigungen haben wir auch oftmals Pause in einem einem schönen Lokal gemacht. Hierbei kann ich nur empfehlen, die etwas abgelegeneren Lokale zu nehmen, da sie um einiges günstiger sind. Die Lokale an den bekannten Plätzen werben zwar mit günstigen Preisen für Pizza und Nudeln – doch die Getränke sind dafür umso teurer und man staunt nicht schlecht, wenn man die Rechnung bekommt. Zudem sind die kleinen Lokale oft viel niedlicher und nicht ganz so touristisch wie die an den Hauptplätzen.

Der Vatikan sollte auf jeden Fall auf dem Programm stehen. Auch wer sich eigentlich nicht so für Kirchen interessiert, wird begeistert sein. Zudem sollte man auch unbedingt auf die Kuppel steigen. Erst von dort oben kann man die Größe des kleinsten Staates richtig einschätzen!

Wer nicht alles zu Fuß erkunden möchte, kann einen der kleinen Busse nutzen oder eine Stadtrundfahrt mit einen offenen Bus machen, die an den wichtigsten Sehenswürdigkeiten halten und relativ knapp aufeinander fahren

Der Marathonlauf
Gleich einem Lindwurm windet sich der Läuferstrom in den Morgenstunden des 21. März 2010 vom Ausgang der U-Bahn-Station „Coliseo“ um das Theater herum, hin zu den unterhalb des Palatin aufgereihten, für die Gepäckabgabe bereitgestellten Bussen. Die Stimmung ist trotz des Andrangs entspannt. Vielleicht trägt dazu auch das idyllische Szenerie - denn neben den historischen Relikten umgibt uns die pure Natur. Die intensive, warme Morgensonne lässt das dichte Grün auf dem Palatin erstrahlen, verursacht mir aber gleichzeitig ein mulmiges Gefühl, wenn ich daran denke, wie warm es in den nächsten Stunden werden könnte. Auch der weitere Check-In zum Marathon-Start ist gut organisiert: Am antiken Triumphbogen Kaiser Konstantins vorbei erreicht die Karawane die durch hohe Gitter abgegrenzten Zugangswege zu den vier Startblocks. Ein wenig komme ich mir vor wie ein Raubtier auf dem Weg in die Manege. In den Startblocks sorgen vor allem die italienischen Läufer, unterstützt von einem die Menge lautstark anheizenden Moderator, für Stimmung.

Um Punkt 9.00 Uhr ist es so weit: Aus Tausenden von Kehlen erschallt der Countdown für die letzten 10 Sekunden, ehe sich die euphorisierte Menschenmenge mit einem finalen Jubelschrei auf die Strecke stürzt.

Gleich die Einlaufphase bietet „Sightseeing kompakt“: Vorbei zieht der Läuferstrom an den Kaiserforen zur riesigen Piazza Venezia mit dem leuchtend weißen Monumentaldenkmal des ersten italienischen Königs Vittorio Emmanuele II. Nur Augenblicke später folgt schon der Kapitolshügel. Die berühmte Freitreppe hinauf zur Piazza di Campidoglio mit dem Senatoren- und Konservatorenpalast müssen wir zum Glück nicht erklimmen. Wir passieren das Halbrund des Marcellus-Theaters und das Areal des Circus Maximus. Nur erahnen lassen die spärlichen Reste die Ausmaße der einst größten Rennbahn der Antike. Um so dichter drängen sich die antiken Hinterlassenschaften auf dem Palatin. Erfreut stelle ich fest, dass die legendären sieben Hügel Alt-Roms keine wesentliche Auswirkung auf das Profil der Strecke haben, aber das abgeschliffene Kopfsteinpflaster ist ein echtes Problem.
Bei KM 4 ist der Tiber erreicht. Ruhig dahinfließend begleitet er die Läufer über mehr als ein Drittel der Marathondistanz. Wunderschön ist der Blick von der Uferstraße, dem „Lungotevere“, auf die Palazzi entlang des Stroms. Imposant ragen, von der Morgensonne farblich verstärkt, die roten Festungsmauern des Castel Sant’ Angelo, der Engelsburg, und gleich nebenan der Justizpalast hervor. Bei KM 8 ist Seitenwechsel angesagt. Über die Ponte Cavour queren wir den Fluss und gleich danach die symmetrisch begrünte Piazza Cavour mit ihren turmhohen Palmen.

Ein weiterer Streckenhöhepunkt zeichnet sich wenig später am Horizont ab: Über die breite Via della Conciliazione, die Straße der Versöhnung, laufen wir direkt dem zentralen Aufmarschplatz für Katholiken aus aller Welt, dem Petersplatz entgegen. Beeindruckend sind die Dimensionen des Platzes und der dahinter aufragenden Kuppel des Domes San Pietro. Auf den Platz selbst gelangen wir jedoch nicht: Unmittelbar vor den Kolonnaden, deren Säulenreihen den Platz von zwei Seiten umschließen, knickt die Strecke nach rechts ab und es bleibt nur noch der Blick auf die hohen Festungsmauern des Vatikan. Für einen Moment irritiert mich das mehrere hundert Meter lange Menschenband entlang der Mauern, das so völlig teilnahmslos den Läuferstrom an sich vorbeiziehen lässt. Dann wird mir klar: Diese Menschenschlange wartet vor dem Eingang zu den Vatikanischen Museen und ich denke mir nur – ein Glück, dass ich laufen „darf“.

In einer weiten Schleife führt die Strecke, meist entlang des Tiber, hinaus in die nördlichen Außenbezirke. Der Fluss lenkt ein wenig von der zunehmend monotonen Vorstadtbebauung und davon ab, dass die Straße - darunter auch ein Stück Schnellstraße - nur halbseitig für die Läufer gesperrt ist. Erst bei KM 18 wird der Tiber wieder überquert. Nach dem Straßenlärm der sich auf der Tiberbrücke stauenden Autos richtig wohltuend ist die Ruhe der dichten Natur, die uns zunächst auf dem Rückweg Richtung Innenstadt erwartet.

Aber dieser Kontrast hat durchaus seine positive Seite: Denn umso spannender ist das, was die Läufer ab KM 25 erleben dürfen. Hier verlässt die Strecke das Tiberufer und taucht ein in die Altstadt. Permanenter Richtungswechsel ist im Labyrinth der schmalen Gassen und verträumten Piazzas angesagt. Schlagartig ändern sich die Szenerien, wechseln Licht und Schatten. Im Laufschritt geht es über einen der schönsten Plätze Roms, die langgezogene Piazza Navona mit ihren zahllosen Straßencafes. Nur für einen kurzen Augenblick tauchen weitere Highlights wie die Piazza di Spagna mit den Spanischen Treppen und die Fontana di Trevi auf, deren Brunnenanlage einer überladenen Opernbühne gleicht. Mehr Zeit bleibt für die Piazza del Popolo, deren zentraler, 25 Meter hoher Obelisk fast ganz zu umrunden ist.

Menschenmassen drängen sich vor allem an den bekannten Highlights der Innenstadt. Aber es sind primär Kulturtouristen, die zufällig Zaungäste des Laufs werden; nur ein relativ kleiner Teil der Zuschauer ist tatsächlich laufinteressiert. So sind echte Stimmungsnester auf der gesamten Laufstrecke äußerst rar gesät. Die Römer selbst beobachten das Treiben zu meinem Erstaunen zumeist distanziert. Emotionen kommen nur dann auf, wenn ein Mitglied des jeweiligen Familienclans ins Blickfeld kommt. Dann kann es schon mal passieren, dass eine verzückte Mama ins Läuferfeld stürzt, um ihren „Helden“ an die Brust zu drücken.
Auch die musikalischen Darbietungen entlang der Strecke sind nicht gerade hitverdächtigt: Höhepunkt sind noch die vereinzelten uniformierten Kapellen, deren etwas steife Blasmusik allerdings auch nicht so recht einen Motivationsschub zu erzeugen vermag.

Bei KM 32 ist wieder die Piazza Venezia erreicht. Noch einmal folgt die Strecke der bereits nach dem Start durchlaufenen Kulturmeile bis zum Circus Maximus. Der nachfolgende Streckenabschnitt mag Tempoläufer erfreuen, dürfte aber nicht unbedingt die Masse der bereits angeschlagenen Breitensportler ansprechen: Denn schnurgerade zieht sich der Kurs, insbesondere entlang der Via Ostiense, über Kilometer in den Süden, um nach Umrundung der Basilica di San Paolo ebenso schnurgerade auf der anderen Straßenseite zurückzuführen. Sieht man von der Cestius-Pyramide und dem Stadttor Porta San Paolo ab, sind optische Höhepunkte auf dieser Pendelstrecke eher Mangelware. Allerdings hat man die Gelegenheit, die entgegenkommenden schnelleren bzw. nach der Wendemarke langsameren Läufer und deren physischen Zustand eingehend zu studieren und sich damit abzulenken. Auch hat man auf dem Rückweg die Gewissheit, dass es nun geradewegs in Richtung Ziel geht. Eine letzte knackige Steigung vor dem Kolosseum, dann ist es geschafft. Großartig ist der Einlauf über die Via dei Fori Imperiali ins Ziel.

Sofort nach dem Zieleinlauf werden die Ankömmlinge in Silberglänzende Wärmefolien gehüllt. Auch wenn angesichts Sonnenschein und Temperaturen von 20 Grad C nicht gerade die Gefahr der Auskühlung besteht, so ist der Anblick von Heerscharen Silber gewandeter Läufer wahrlich blendend. Kunstvoll und eigenwillig gestaltet ist die Medaille, die die Finisher umgehängt bekommen - ein echtes Schmuckstück für die Medaillensammlung. Wie auch schon an den Versorgungsstellen entlang der Strecke funktioniert die Zielversorgung mit Getränken und Obst reibungslos und ohne Warten.

Teinehmer der Reise
Tjaden Heinz-Jürgen, Tjaden Elfi
Trännapp Alfred, Trännapp Elfriede
Bolhuis Wilhelm, Bolhuis Theda
Schmidt Karl-Heinz, Dunker Maren
Reissmann Gudrun, Antje Bruns
Hilger Patricia, Hilger Klaus
Krieger- Hetzke Helga, Krieger Peter
Schewiola Axel, Schewiola Helga
Doris Carow-Schachtschneider, Schachtschneider Holger
Krull Thole, Wübbena Hermann
Siebelts Arnd, Frerichs Robert
Marschall Iris, Anja Brede
Frerichs Doris, Janssen Diedrich
Meyer Adolf, Oltmanns-Meyer Anja
Neugebauer Joachim, Kölber Richard
Gisela Fisser, Edda Groenhagen

Kategorie: Foto-Archiv - Fotos 2010 - 2010-03-23 Rom-Marathonreise
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