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Bildergalerie - 2009-11-08 Athen Marathon

( Fotos und Bericht Heinz-Jürgen Tjaden)

Sechs Läufer vom Lauftreff - Norden haben das Antike Zentrum der Welt erklommen und laufen die Strecke,die einst Pheidippides nahm, von Marathon nach Athen.
Der Athen-Marathon ist die Original Marathonstrecke der Antike und die Gleiche wie für die Olympischen Spiele 2004 in Athen.

Es ist aufgrund der Historie etwas besonderes, in Athen Marathon zu laufen – da ist auch die schwere Strecke und die Zeit egal“

Die Anreise am Freitag 06-11-2009 mit dem Transferbus von Norden nach Hamburg klappte reibungslos. Über Hamburg und Zürich flogen wir dann nach Athen und landeten auf dem zu den Olympischen Spielen 2004 eingeweihten Flughafen in Athen.

Die Fahrt mit dem Transferbus in die Stadt jagte uns als Kleinstadtmenschen das erste mal richtig Angst ein: Wir sind überrascht, wie riesig Athen ist; der Verkehr ließ uns ein ums andere Mail eisige Schauer über den Rücken laufen, auch der Lärm war unfassbar.

Wir waren in einem sehr zentralen Hotel im Stadtteil China-Town untergebracht, dem Fresh Hotel. Die Lage war ideal für Stadtbesichtigungen und auch die U-Bahn-Anbindung zum Start und Ziel des Marathons.

Am Samstag konnten wir unsere Startunterlagen im Zappeion abholen. Andernorts werden Startunterlagen in Messehallen oder alten Kabelwerken ausgegeben; das Zappeion dagegen ist eine erhabene, säulengeschmückte Kunst- und Ausstellungshalle im Nationalgarten, mitten im Herzen von Athen. Die freundlichen Helfer hatten die Ausgabe gut im Griff, wir konnten relativ schnell unsere Startunterlagen, sowie einen prallgefüllten Beutel mit zahlreichen Geschenken (z.B. Finisher-Shirt, Mousepad, Kugelschreiber, Riegel, Gel und einiges mehr) in Empfang nehmen.

Die Stadt war fest in Läuferhand, überall hagere Gestalten aus aller Herren Länder in Laufschuhen mit deutlichen Gebrauchsspuren.

Wir haben das antike Zentrum der Welt erklommen und standen dann ergriffen vor den gewaltigen Bauten auf der Akropolis. Der Blick ist atemberaubend, Athen reicht bis zu den Bergen am Horizont. Anschließend haben wir die Altstadt besichtigt.

Am Abend veranstalteten wir spontan eine Pasta Party oben in der Hotelbar mit einem Blick auf die erleuchtete Akropolis.


Das Hotel machte extra für uns Läufer früher als sonst Frühstück. Danach fuhren wir mit dem Taxi zum Panathinaikos-Stadion, wo zwischen 06.30 und 07.00 Uhr die Busse nach Marathon abfuhren. Dort erwartete uns eine gewaltige Schlange an Läufern. Auch hier hatten die Organisatoren aber alles prima im Griff, nach nur wenigen Minuten haben wir im Bus nach Marathon gesessen.

Der Bus fuhr fast die ganze Zeit auf der Marathon-Strecke. Uns wurde dabei ziemlich flau im Magen: Wir fuhren und fuhren - das ganze Ende sollen wir 2 Stunden später zu Fuß zurücklegen?! Dazu kam, dass es immer wieder lange und mitunter ziemlich heftig bergab ging - wir mussten da später in Entgegengesetzter Richtung laufen.

In Marathon angekommen erhielt jeder Teilnehmer einen Plastikumhang, da es in Strömen regnete.

In feierlicher Umgebung und Umarmung leisteten Alfred, Holger und Heinz zusammen mit den anderen Läufern diesen Eid, dieser beinhaltete sinngemäß Fairness, Fairplay und Hilfsbereitschaft untereinander. Um 09.00 Uhr Ortszeit fiel der Startschuss für den Marathon. Das war der Moment, auf den wir uns seit einem Jahr gefreut hatten: Auf der Strecke zu laufen, die einst Pheidippides nahm, von Marathon nach Athen! Den Lauf wollten wir genießen; wegen des
Streckenprofils nicht zu schnell angehen und am Ende eigentlich nur unter 6 Stunden bleiben.


Das Wetter war nicht unbedingt ideal, 14 Grad und Regen beim Start(20 Grad im Ziel), trocken, Sonne und ein leichter kühler Wind von vorne. Die ersten Kilometer waren ziemlich eben. Bei km 5 bogen wir ab und umrundeten das Marathongrab, wo die Gefallenen der Schlacht von Marathon begraben sein sollen; ein Erdhügel zeugt davon. Hier war auch der erste Verpflegungsstützpunkt. Eines musste man beim Athen-Marathon nicht haben: Angst vor Durst. Alle 2,5 km gab es stilles Mineralwasser aus 0,5l-Plastikflaschen.
Später gab es auch noch Powerade, Cola, Bananen und Gel. Wer unterwegs etwas mehr Energie zuführen musste, sollte allerdings ein paar Gels mitnehmen, weil die Abstände zwischen den Stationen doch etwas größer als die der Getränkepunkte waren.

Ab km 10 begann dann bis zum km 31 ein fast stetiger Anstieg, nur unterbrochen von einigen flachen Passagen und kurzen Bergab- Abschnitten. In Nea Makri standen ein paar mehr Zuschauer am Straßenrand; dafür war die festliche Strecke durchs Land weitgehend
zuschauerfrei. Dafür fand heute offenbar der "Miss Polizei Griechenland 2009"-Wettbewerb statt: Die gesamte Strecke ist gesäumt von bildhübschen jungen Polizistinnen mit großen Sonnenbrillen, die dafür sorgten, dass wir freie Bahn hatten. Irgendwann überholte ich einen in eine griechische Rüstung gekleideten Läufer mit Helm, Schild und Lanze, der atemlos und offenbar entkräftet am Straßenrand hockte.

Bei km 24 wurde es dann ziemlich bitter. Es ging einen Kilometer steil bergauf und die Sonne brannte auch schon ziemlich herab. Ich war aber noch gut bei Kräften und der Zeitplan wackelte auch nicht.

Langsam ging es nach Athen hinein. Es ging durch Vororte und Industriegebiete. Am Straßenrand standen vereinzelt Zuschauer. Bis km 31 ging es - am Ende wieder ziemlich heftig - bergauf. Endlich war der höchste Punkt der Strecke erreicht; von nun an ging es bis ins Ziel fast nur noch bergab. Ich hing meinen Gedanken nach und war immer noch völlig euphorisch. Ich lief auf der legendären Strecke gen Athen, fühlte mich prima, winkte den Zuschauern, Helfern und Polizistinnen am Straßenrand zu, die winkten und lachten zurück, es war einfach großartig. Durch Athens Straßen näherte ich mich dem Ziel. Ich bekam abwechselnd eine Gänsehaut und Schweißausbrüche, wenn ich an den Zieleinlauf denke. Auf den letzten 2 km standen dann die Zuschauer auch dicht gedrängt und jubeln und riefen „Bravo, Bravo, Bravo“.

Und dann: Hinunter ins Panathinakos-Stadion. Ich überquerte die Straße, lief durch das Spalier der jubelnden Zuschauer in das an dieser Seite offene Stadion hinein, bog auf die Zielgerade, jubelte, Tränen liefen mir über die Wangen und kalte Schauer über den Rücken. Ich lief nach 05:58:53 ins Ziel. Was für ein Moment! Ich war völlig überwältigt, musste erst mal auf die Knie und mit der Stirn den Boden berühren heiliger Boden für jeden Sportler und vor allem jeden Marathoni, das ganz aus Marmor bestehende Olympiastadion der ersten Olympischen Spiele der Neuzeit am Ort des antiken Olympiastadions von Athen. Kann es noch größere Momente geben?

Ich brauchte eine Weile, bis ich mich wieder einkriegte. Die Hinterzielorganisation war wieder perfekt: Wärmefolie, Verpflegungsbeutel und Chipabgabe, alles klappte wie am Schnürchen. Hinterher saßen wir in die Folie gehüllt am Zieleinlauf, freute mich über jeden Läufer der nach 6 Stunden ins Ziel kam, lachte über die herrenlosen Hunde, die sich vor dem Zieleinlauf legten. Später saßen wir gegenüber auf den oberen Stufen des Stadions und schauten ergriffen hinüber zur sonnenbeschienenen Akropolis und ließen den Moment in uns nachklingen. Auch wenn es kitschig klingen sollte. Solche Momente vergisst man nie wieder.
Holger, Heinz-Jürgen und Alfred sind den Athen Marathon in Griechland die Mutter aller Marathons gelaufen kann es noch größere Momente geben?

Am vorletzten Tag besichtigten wir das neue Olympiazentrum nebst Stadion, Schwimmhalle und Olympiadorf, es war sehr beeindruckend durch das Olympiazentrum in Athen zu schreiten.

Kategorie: Foto-Archiv - Fotos:2009 - 2009-11-08 Athen Marathon
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